„Flossen hoch!“ für den kleinen Wassermann

In einer ebenso amüsanten wie kindgerechten Bühnenumsetzung von Otfried Preußlers „Der kleine Wassermann“ stellte die gesamte Truppe der Mettenheimer Jugendbühne ihr Können erneut unter Beweis. Viel Beifall gab es deshalb für alle Beteiligten.

Von Martina Lamprecht

Mettenheim – Wer sich am vergangenen Wochenende in den Mettenheimer Kulturhof begab, erlebte Kindertheater in bester Manier. Rund 100 kleine und große Zuschauer hatten sich eingefunden, um den „kleinen Wassermann“ auf der Bühne zu sehen und staunten nicht schlecht, was ihnen da von der Jugendgruppe der Volksbühne Mettenheim geboten wurde. Nicht nur die Inszenierung von Otfried Preußlers beliebter Kindergeschichte, das Bühnenbild, die Kostüme und Masken, sondern vor allem auch die Spielfreude der insgesamt elf jungen Schauspieler faszinierten das Publikum in hohem Maße. Durch die Bank textsicher und ohne jegliche Scheu präsentierten sie ihr bezauberndes Stück und eroberten sich damit sofort die Gunst der Besucher.

Frisch und ungekünstelt verkörperte Nina Rußwurm ihre Titelrolle als kleiner Wassermann. Besonders die Augen der kleinen Theatergäste leuchteten, als der grün gelockte Titelheld voller Tatendrang über die Bühne, besser gesagt durch den Mühlenweiher wirbelte, um seine aufregende, von der Lichttechnik stets in blau-grünen Schimmer gehüllte, zauberhafte Unterwasserwelt zu durchforsten. Da gab es viel zu entdecken: Zum Beispiel zwei herrlich überspannte, über alle Ereignisse stets bestens informierte Schickimicki-Forellen (Sarah Mareyen und Sophie Auer); Schlingpflanzen, in denen man sich entsetzlich verheddern konnte; außerdem einen böswilligen Angler (Ole Nothnick), der am liebsten den ganzen Weiher leergefischt hätte oder auch drei Menschenkinder (Fenja Nothnick mit Leon und Max Neubauer), die zwischen den Fingern keine Schwimmhäute hatten und statt leckerer, gesalzener Kröteneier oder eingelegtem Algensalat lieber „gebratene Steine“, also Kartoffeln verspeisten.

Mit ihnen freundet sich der kleine Wicht an und holt sich an Land prompt „trockene Füße“. Natürlich müssen daheim sofort „nasse Wickel“ gemacht werden, aber auch sonst hält der Treibauf seine besorgten Wassermann-Eltern (Janina Herbst als Papa, Lena Hofmeister als Mama) ständig auf Trab. Selbst der gutmütige, alte Karpfen Cyprinus (Selina Gamvrilis) gerät aus der Puste, als er den Jungen nach einer unheimlichen Begegnung mit dem grausigen Neunauge (Noah Hollstein) total erschöpft nach Hause tragen muss. „Blubb, blubb“, stöhnt Cyprinus immer wieder und ist doch froh, einen so guten Freund gefunden zu haben, der ihm am Ende sogar das Leben rettet.

Lustige Regieeinfälle gab es immer wieder, etwa das Gerangel der Wassergeschöpfe um die essbaren Gummiwürmer des Anglers oder auch das dichte Schneegestöber in Form von selbst gebastelten Watte-Flocken. Sichtlich beeindruckt von der Leistung des gesamten Teams zeigte sich deshalb nicht nur das kräftig applaudierende Publikum. Auch im Namen der Volksbühne, der Gemeinde und der Kulturfreunde Mettenheim gab es zum Schluss dickes Lob und zahlreiche Geschenke.

Jugendtheater 2017 „Der kleine Wassermann“

Es ist wieder soweit!

Die Jugendgruppe der Volksbühne Mettenheim probt mit großer Spielfreude ihr neues Bühnenstück „Der kleine Wassermann“ von Ottfried Preußler.

In dieser beliebten Geschichte kommt im Mühlenweiher ein kleiner Wassemannjunge zur Welt. Mit großer Neugierde erforscht er den Mühlenweiher und lernt dabei die unterschiedlichsten Bewohner kennen. Als jedoch sein Freund, der Karpfen Cyprinus, in Gefahr gerät, muss der kleine Wassermann handeln…

Die Aufführungen finden am

Samstag, 01.04.17 und am Sonntag, 02.04.17 jeweils um 16.00 Uhr im Kulturhof in Mettenheim statt.

Der Karenvorverkauf beginnt am 06.03.17 bei Radio Schwarze.

Theater 2016 „’S Elädrische“

Die Volksbühne Mettenheim präsentierte in dieses Jahr das Theaterstück.

„’S Elädrische“

Ein lustiges Volksstück in drei Akten von Peter Landstorfer. Der Jungbauer Sixt bricht mit alten Traditionen und will, gegen den Willen der Altbäuerin, als erster im ganzen Gäu „As Eledrische“ auf seinen Hof haben. Der Viehhändler Girgl steht ihm mit Rat und Tat zur Seite, weiß er doch, das „as Licht im Werk hinten neikommt und dann vorn wieder rauskommt“, aber „bei der Nacht geht das natürlich nicht“ Gut das der Stromer Licht in die Angelegenheit bringen kann, stoßen doch Kabel, Glühbirne und Schalter auf totales Unverständnis auf dem Vorreiter Hof. So droht der Fortschritt das Leben der Mägde und Knechte zu verändern, und auch die Scherfängerin sieht ihre Felle davonschwimmen. Und auch so manches Schäferstündchen scheitert an dem grellen Licht der Glühbirne.

Fernsehbeitrag Mühldorf TV

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Jugendtheater 2016 „Gespensterpark“

Countdown für die Jugendgruppe der Volksbühne Mettenheim.
Nach monatelangen Proben heißt es am Freitag, 15. April und Samstag 16. April, jeweils um 16:00 Uhr, Vorhang auf für das Stück „Gespensterpark“.

Darin bewerben sich die Freundinnen Maxi und Sophie auf eine Zeitungsannonce für einen Ferienjob, um ihr Taschengeld aufzubessern: Gärtnern in einem Schlosspark, das kann eigentlich nicht so schwer sein, denken sie sich. Doch wie hätten sie ahnen sollen, dass sie mitten in einem Gespensterpark landen? In dem überdies der fiese Jonathan von Fleuch ein Komplott gegen die Gespenster plant. Gut, dass die beiden Kinder Hilfe vom Flaschengeist Salabim und dem Huhu bekommen. Maxi und Sophie müssen all ihren Mut und ihre Gewitztheit zusammennehmen, um Jonathan das böse Handwerk zu legen. Geeignet für Kinder ab 6 Jahren.

Theater 2015 „Die Kurpfuscherin“

Der bekannte Autor Hans Fitz verfasste ein historisches Volksstück um die zu ihrer Zeit berühmt – berüchtigte Amalie Hohenester (1826 – 1878) und schildert die Vorgänge des Septembers 1862 um die, von einigen Leuten als Kurpfuscherin, von Anderen aber als Wunderdoktorin bezeichnete, eigenwillige Persönlichkeit.
Die Volksbühne Mettenheim entführt Sie auf unterhaltsame und amüsante Weise in eine Zeit vor über 150 Jahren, mit ihrer Gesellschaft, dem Bürgertum und Adel, Bauern- und Akademikerstand und ihrer Bürokratie.
Genießen Sie, und ziehen Sie selbst die Parallelen zwischen damals und heute…

Fernsehbeitrag Mühldorf TV

Theater 2014 „Der Gartenzwerg-Mord“

Auch in diesem Jahr will die Volksbühne Mettenheim ihr treues Publikum wieder bestens unterhalten. Langsam wird es Zeit für die Proben, damit im November das neue Theaterstück aufgeführt werden kann. Es trägt den Titel:“Der Gartenzwerg Mord“ und besteht aus drei Akten, die Autorin heisst Gudrun Ebner.

Kurz zum Inhalt: Gartenzwergliebhaber Obermeier und Familie Holzapfel wohnen Garten an Garten. Frau Holzapfel findet diesen „Kitsch“  unerträglich. Eines Tages ist Obermeier`s Lieblingsgartenzwerg Adalbert “ ermordet“ worden und sofort verdächtigt er die Nachbarin. Daraus entwickelt sich ein Nachbarschaftsstreit, der kaum noch beizulegen ist. Zu welchen Verwicklungen und Katastrophen es sonst noch kommt, soll hier noch nicht verraten werden. Auf jeden Fall ist wieder lustige Unterhaltung geboten und die Akteure freuen sich schon jetzt auf die kommende Theatersaison.

Die Mitwirkenden sind: Gertie Schwarze, Vitus Meyer, Manfred Kobler, Elke Hilden, Bartl Strohmeier, Kerstin Angerer, und zum ersten Mal bei der Volksbühne, Hans Kienzl und Andrea Gröger.

Die Spielleitung hat Kerstin Angerer und der Souffleur ist Daniel Hilden.
Licht und Ton: Martin Schwarze
Bühnenbild: Vitus Meyer

Fernsehbeitrag Mühldorf TV

Theater 2013 „Der ledige Bauplatz“

Im Jahr 2013 zeigte die Volksbühne Mettenheim ein Stück mit dem Titel:

„Der ledige Bauplatz“
Es geht darin um die Familien von Karl Hufnagel (Vitus Meyer) und Hugo Koch (Georg Schmitt). Diese haben ein großes Problem, nämlich ihre Tante Berta (Petra Stark). Laut Testament ihres Vaters muß eine der beiden Schwestern (Gerti Schwarze und Christine Spirkl) Berta so lange bei sich im Haus behalten, bis diese einen Mann gefunden hat. Doch das ist nicht so einfach, denn Berta liebt Bier, Schnaps und Zigarren mehr als Wasser und Seife oder gar Arbeit. So fasst die Verwandtschaft (mit Simone Manger und Christian Gründl) den Entschluss, eine Heiratsanzeige aufzugeben und als Zugabe einen Bauplatz als Mitgift mitzugeben. Der Bauplatz zieht, und bald melden sich die ersten Interessenten (Bartl Strohmeier und Heinz Polta als Nachbar).
Es kommt zu Verwicklungen und Verwechslungen, was vor Allem der neue Aushilfspfarrer (Manfred Kobler) zu spüren bekommt.
Aber kaum ist Berta unter größten Anstrengungen an den Mann gebracht, geschieht etwas Unvorhergesehenes.
Die Zuschauer ließen sich überraschen von der turbulenten und lustigen Spielweise der Akteure, die sich wünschen, dass kein Auge trocken bleibt und ihr treues Publikum bestens unterhalten wird.

Fernsehbeitrag Mühldorf TV

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Die Spieltermine waren:

Samstag, 02.11.2013 Premiere
Samstag, 09.11.2013
Sonntag, 10.11.2013
Samstag, 16.11.2013
Sonntag, 17.11.2013  Nachmittagsvorstellung 14.00 Uhr
Samstag, 23.11.2013

Die Abendvorstellungen begannen um 20.00 Uhr

Theater 2012 „In Gott`s Nam“

„In Gott`s Nam“,

dieser Auspruch, den wir aus Bayern auch heute noch oft gebrauchen, war vor 200 Jahren ein überaus ernstgemeintes Stoßgebet zu unserem Herrgott. Insbesondere die „Schöffleut“ gingen nie auf eine Fahrt, ohne den Beistand Gottes mit diesen drei Worten zu erbitten. Unser Stück erzählt eine Geschichte, die sich damals so abgespielt haben könnte.
Das Jahr 1802, für Mühldorf ein schicksalträchtiges! Nach über 1000 Jahren Zugehörigkeit zum Erzbistum Salzburg kommt es sozusagen „zurück wo es herstammt“, nämlich zum Kurfürstentum und späteren Königreich Bayern. Nicht alle Einwohner Mühldorfs waren davon angetan. Ließ es sich doch „unterm Krummstab“ gut leben.
Unser Stück aber erzählt die Geschichte vom Sößstaller Josef Moser, der ganz andere Sorgen hatte. Er, der seit 43 Jahren auf dem Inn fährt und seine Fracht jedes Mal, auch unter Einsatz seines Lebens, ordnungsgemäß berförderte, gerät plötzlich in einen bösen Verdacht. Wohin verschwinden die Fässer mit Wein, die sein Schiffzug auf sonderbare Weise verliert? Wer steckt hintern den Anschuldigungen gegen den Moser? Glücklicherweise hat der Moser in einigen seiner Schiffskameraden und natürlich in seiner Tochter Anna etliche treu zu ihm stehende Menschen. Auch die Dienstmagd Barabara und nicht zuletzt der gutmütige Kapuzinerpater Vitus tragen dazu bei, dass sich letzten Endes alles zum Guten wendet und der Moservater seine Unschuld und seine Schifferehre wieder herstellen kann. So freut sich dann zum Schluß auch der Schiffermeister Riedl, einem seiner besten Männer beim nächsten Auswärts abermals auf dem Gransel stehen zu sehen, wenn er seinen Leuten zuruft:

„Auf geht`s, fahr ma, in Gott`s Nam!“

Fernsehbeitrag Mühldorf TV

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Die Aufführungstermine waren:

Samstag, 03.11.2012 um 20 Uhr (Premiere)
Samstag, 10.11.2012 um 20 Uhr
Sonntag, 11.11.2012 um 20 Uhr
Samstag, 17.11.2012 um 20 Uhr
Sonntag, 18.11.2012 um 14 Uhr
Samstag, 24.11.2012 um 20 Uhr

 

Die Volksbühne im Fernsehen (Mühldorf TV)
http://mediathek.muehldorf-tv.de/files/fernsehen/fs2012/FSArch12/P1245/MT_ArchP45_6.html
„In Gott’s Nam“ – eine aufregende Reise durch Mühldorfs Vergangenheit
Volksbühne Mettenheim feiert eindrucksvolle Premiere. Von Martina Lamprecht
Mettenheim – „In Gott’s Nam“! Mit diesem Stoßgebet ging die Truppe der Volksbühne Mettenheim in ihre diesjährige Premierenvorstellung des gleichnamigen Bühnenstücks von Spielleiterin Kerstin Angerer, welches mitreißend und bis in kleinste Details hinein stimmig alle Erwartungen erfüllte.
Die Geschichte, die im Jahr 1802 im gerade wieder bayerisch gewordenen Mühldorf spielt und neben der rebellischen Aufbruchstimmung der Bevölkerung im Allgemeinen auch die Sorgen und Nöte der Einwohner im Besonderen eindrucksvoll schildert, ist eine Mischung aus historischem Gesellschaftsdrama und Geschichtskrimi. Sorgfältig recherchiert Angerer die von den wechselnden Herrschaftsverhältnissen geprägte Zeit, die die Lebensumstände der Menschen stark beeinflusste. Konkret konzentriert sie sich dabei auf das Leben der hoch geachteten Innschiffer, die im Gegensatz zu den einfachen Bauern und Dienstleuten den Hauptanteil am damaligen Handels- und Transportwesen innehatten und dabei ständig ihr Leben riskierten. Mit großem Ideenreichtum inszeniert Angerer Szenen, die inhaltlich und sprachlich authentisch wirken, durch darstellerische Aussagekraft faszinieren und trotzdem immer wieder für Heiterkeit sorgen. „In Gott’s Nam“ ist kein Bauerntheater, das sich vorwiegend derben Sprüchen und verfälschter bayerischer Folklore widmet, sondern vielmehr ein zeitgenössisches Historienspiel mit vielen humorvollen Elementen und geistreichem Dialogwitz. Wohl wissend, dass ihre Hauptpersonen, immerhin 15 an der Zahl, tolle Leistungen zeigen würden, setzt die Autorin auf den Wechsel von Mitgefühl, Spannung und Komik, geben doch sowohl die „Reichen“ als auch die „Ärmeren“ beiderseits oft Anlass zum Schmunzeln und Lachen. Da ist in erster Linie der pflichtbewusste Sößstaller Moser, Hauptfigur der Geschichte, in bester Bühnenpräsenz und ausdrucksstark verkörpert von Michael Mooshuber. Dieser gerät unerwartet in den Verdacht, etliche Fässer Wein aus seinem Schiffzug unterschlagen zu haben, will seine Unschuld beweisen und wird dann zu allem Übel auch noch von einem geheimnisvollen Unbekannten angeschossen. Daneben sehen wir eine herausragende Sabine Maier als Mosers Tochter Anna, die ihre Rolle nicht nur mimisch und gestisch beherrscht, sondern zugleich emotional anrührend zum Ausdruck bringt. Bis zum Schluss muss sie sich um ihren Vater sorgen und als „Granselwirtin“ allerlei Schwierigkeiten allein bewältigen. Außerdem die versierte Dienstmagd Barbara, herrlich resolut gespielt von Andrea Mann und Routinier Manfred Kobler als gutmütiger Kapuzinerpater Vitus. Beide stehen auf der richtigen Seite und tragen letzten Endes dazu bei, dass sich alles zum Guten wendet. Damit wäre der Basis eines vergnüglichen Schwanks eigentlich schon Genüge getan, wären da nicht noch einige heimliche Hauptdarsteller: Der Stoierer Girgl (Vitus Meyer) beispielsweise, Ruderer Maxl (Christian Gründl) und nicht zuletzt die beiden Schiffsbuben Ruppert und Jackerl (Daniel Hilden, Tobias Krenn), zwei absolute Sympathieträger mit viel Talent, agieren als treue Schiffskameraden Mosers einmalig, unglaublich natürlich und echt. Sie haben sich jeden Sonderapplaus redlich verdient, nicht nur wegen der gelungenen Raufszene zu Beginn des zweiten Aktes oder jener, in der Ruppert und Maxl theatralisch beschreiben, wie die Inngeister bei Vollmond ihr Unwesen treiben. Bestens besetzt sind auch Josef Gründl als Schiffsmeister, Roland Hofmeister als Bauernknecht und Bartl Strohmeier als Amtsverwalter. Christine Spirkl überzeugt als überaus zwielichtige und geldgierige, reiche Witwe, kurz als die „Sollingerin“ und gibt damit einen schönen Gegenpart zum Schiffsschreiber Leitl, der, herrlich heißblütig dargestellt von Georg Schmitt, versucht, seine kärglichen Einkünfte durch krumme Geschäfte aufzubessern. Besondere Erwähnung verdienen ohne jeden Zweifel auch die Waschfrau Res und ihre Tochter Rosl, alias Gerti Schwarze und Simone Manger. Beide leben ihre Rollen leidenschaftlich aus, zeigen ihr Theaterblut und etablieren sich im Stück als unverzichtbare Zugpferde.
Großes Lob und viel Beifall gab es am Ende für die ganze Mannschaft der Mettenheimer Volksbühne. Autorin, Schauspieler, Regie, Bühnenbild, Kostüme, Maske und Technik: Insgesamt eine glänzende Teamleistung, die vom Publikum des nahezu ausverkauften Saals begeistert honoriert und darüber hinaus noch vom Regionalfernsehen aufgezeichnet wurde.

Mühldorfer Anzeiger vom 20/21.10.2012
Theater feiert Jubiläum
Die Geschichte der Volksbühne Mettenheim beginnt im März 1937. Unter dem Namen „Volksbühne Mühldorf“ startete sie das Programm mit „Der Paternosterkramer von Ettal“ im damals wohl größten Saal, dem „Himmelsaal“. Nun wurde Jubiläum gefeiert.
Mettenheim – In den vergangenen 75 Jahren entwickelte sich die Truppe zu einem erfolgreichen Bühnenverein, welcher als Garant für heitere Stunden fest in der Region verwurzelt ist. Mit einem großen Festabend wurde der runde Geburtstag im großen Saal des Kulturhofes Mettenheim gefeiert.
Eingeleitet wurden die Feierlichkeiten mit einem Gedenkgottesdienst in der Pfarrkirche St. Michael, bei dem Diakon Manfred Scharnagl, selbst aktives Mitglied der Volksbühne, besonders warmherzige Worte fand. Auf diese Weise bestens eingestimmt, begab man sich zum Sektempfang in den Kulturhof, woraufhin die Vorsitzende Getraud Schwarze die Begrüßung vornahm. Besonders freute sie sich über das Kommen der drei Bürgermeister Stefan Schalk, Elfriede Prucker und Michael Mooshuber, der stellvertretenden Landrätin Eva Köhr, des Präsidenten des Verbandes Bayerischer Amateurtheater Horst Rankl, der Ortsvereine, Mitglieder und befreundeter Bühnen. In ihrer Jubiläumsansprache skizzierte sie den Werdegang der Volksbühne, der durch eine Diashow, präsentiert vom Zweiten Vorstand Josef Gründl, untermalt wurde. Besonders hervorgehoben wurden dabei der Zusammenhalt und das Durchhaltevermögen der Theatergemeinschaft. Immerhin wurde die Spielabfolge, abgesehen von dem Kriegsjahr 1945, noch nie unterbrochen.
Am 6.Januar 1975 gründete Toni Sabold, der nach dem Tod von Albert Rambold (1968) die Spielleitung übernommen hatte, die Volksbühne Mühldorf neu. Mit besonderer Freude überreichte Frau Schwarze sieben ehemaligen Gründungsmitgliedern einen gläsernen Ehrenpokal: Toni und Martha Sabold, Josefine Schwarze, Manfred Kobler, Richard Maier, Peter Ziegeleder und Sepp Stangl waren mitverantwortlich für die erfolgreiche Fortsetzung dieser Mühldorfer Theatertradition.
Gerade der Einsatz für die Erhaltung des traditionellen Mundarttheaters, so Eva Köhr, zeichne die Volksbühne aus, ebenfalls die Vielseitigkeit in der Auswahl der Stücke bis hin zu Klassikern, die, ins Bayerische übertragen, Theaterkultur verkörperten. Das stellte auch Bürgermeister Stefan Schalk fest, der darüber hinaus an den nicht immer leichten Weg der Volksbühne erinnerte, sich in der Gemeinde Mettenheim als voll akzeptierter Verein zu integrieren. Die erfolgreiche Umsetzung dieses Prozesses ist mit Sicherheit auch dem Ausbau des Kulturhofs zu verdanken, der seit 2007 neben seinem komfortablen Theatersaal auch ein eigenes Theaterstüberl für die Volksbühne bereithält, ihr somit endgültig eine neue Heimat bietet und sie dazu inspirierte, sich im Januar 2008 in „Volksbühne Mettenheim“ umzubenennen.
Höhepunkt war sicherlich das Kabarett-Programm des Liedermachers Horst Eberl, das den Abend höchst vergnüglich abrundete.
In erster Linie freut such die Volksbühne Mettenheim natürlich, ihr Jubeljahr zusammen mit ihrem Publikum zu feiern. Mit dem historischen Volksstück „In Gott´s Nam“, geschrieben von Spielleiterin Kerstin Angerer, ist das gleich sechsmal möglich: Premiere ist am 3. November um 20 Uhr.

Presse 2011 Viel Applaus für „die Erbschleicherin“

Mühldorfer Anzeiger vom 02.11.2011 Viel Applaus für „die Erbschleicherin“
Köstlich amüsierte sich das Publikum bei der tollen Premierenvorstellung der Volksbühne Mettenheim im gut besuchten Kulturhof. Das Ergebnis der dreimonatigen Probenzeit mit Hans Herberts Komödie „Die Erbschleicherin“, eine originelle bayerische Version von Moliere’s „Der eingebildete Kranke“, konnte sich wirklich sehen lassen.

Mettenheim – Schnell sprang der berühmte Funke auf die Zuschauer über, welche die gelungene Inszenierung des Dreiakters, vor allem aber auch die unverfälschte Spielfreude der sechs Darsteller sichtlich genossen. Dass jeder seinen Part überzeugend darstellt, ist eigentlich nicht verwunderlich, sind die Charaktere des Stücks den Schauspielern doch so gut wie auf den Leib geschneidert. Besonders hervorzuheben: Manfred Scharnagl, der in der Rolle des geizigen und launenhaften Hypochonders Franz Haslinger schier über sich selbst hinauswächst. Einmalig komisch und ganz in seinem Element ist er, wenn er als zauseliger Kranker, mit langer Unterhose und Bademantel bekleidet, jammert, knatscht, hustet und röchelt, so dass einem Angst und Bange wird. Die heimlich verliebte Tochter Cilli, besonders liebreizend, romantisch und schmachtend dargestellt von Andrea Mann, und Haushälterin Gerda, ihres Zeichens „Kapazität für intime Angelegenheiten“, herrlich „g’schnappig“, resolut und bodenständig verkörpert von Petra Stark, müssen schon einiges ertragen, wenn „Ihre Gebrechlichkeit“ sie mit seinen vermeintlichen Gebrechen piesackt. Die Situation wird nicht leichter, als Berta Gierig ins Spiel kommt, die mit selbst gemixten „Trankerln“ und „heilenden Händen“ nicht nur Haslinger an der Nase herumführt, sondern mit ihren Heirats- und Erbabsichten die ganze Familie durcheinander bringt. Bravourös, äußerst authentisch und wie ein Vollprofi setzt Sabine Maier die Hauptrolle dieser intriganten „Erbschleicherin“ um. Als sich die Verstrickungen um Geldgier und wahre bzw. falsche Liebe zuspitzen, indem Berta die ihr im Wege stehende Cilli um ihr Erbe zu bringen und ins Kloster abzuschieben versucht und Haslinger sie obendrein noch mit dem Tattergreis Kräuter-Blasi verheiraten will, reißt der tatkräftigen Gerda endgültig der Geduldsfaden. Sie sinnt auf eine List, um Haslinger endlich die Augen zu öffnen. Ob ihr das gelingt, wird noch nicht verraten, kann aber in einer der vier nächsten Vorstellungen herausgefunden werden. Auch mit der Besetzung der Nebenrollen bewies man ein glückliches Händchen: Hingebungsvoll und wunderbar natürlich setzen Martin Schwarze als Notargehilfe beziehungsweise „stürmischer Liebhaber“ Leopold Stiftl sowie Heinz Polta als besorgter Bruder Hans Haslinger ihre schauspielerischen Höhepunkte bei diesem turbulenten Komödienspaß. Eine großartige Teamleistung, bei der am Ende nicht nur die Darsteller des Ensembles minutenlangen Applaus und Bravorufe ernteten. Vereinsvorstand Gertraud Schwarze bedankte sich bei allen Mitstreitern, die im Hintergrund ebenfalls zum Gelingen des Stückes beigetragen haben, in erster Linie bei Kerstin Angerer für Regie, Kostüme und Maske, bei Vitus Mayer für den Bühnenbau, bei Martin und Karl Schwarze für die Technik, ebenso bei Margit Schrems für das Soufflieren.